Mountainbiken und das Coronavirus

Mountainbiken und das Coronavirus

Welche Sportarten kann ich in Zeiten der Ausbreitung der Coronavirus-Infektionen noch ausüben?

In diesem Artikel geht es um Sportalternativen, die neben dem Mountainbiken das tägliche Sportprogramm erweitern können.

Fitness-und Yoga-Studios haben geschlossen, Hallen und Sportvereine stellen den Trainingsbetrieb ein und auch bei allen anderen Aktivitäten ist angeraten den sozialen Kontakt so weit wie möglich einzuschränken.

Fürs Mountainbiken bedeutet dies zur Zeit nur eine geringe Einschränkung, zumindest wenn der Sport auf den lokalen Hometrails stattfindet, denn Individualsportarten im Freien sind ohne Einschränkungen möglich.

Limitiert wird das Mountainbiken zur Zeit nur von Reisebeschränkungen in andere Länder. Möglicherweise werden aber Bikeparks erst später in der Saison öffnen, denn zur Zeit wird der Liftbetrieb in vielen Regionen eingestellt.

Auf das Mountainbiken in Gruppen (Risiko einer Tröpfcheninfektion) sollte man verzichten und auch gemeinsame Aktivitäten wie Bautage auf dem Vereinsgelände oder den lokalen Trails zeitlich in die Zukunft verschieben.

Wettbewerbe werden kurzfristig nicht stattfinden - wer sich mit Anderen messen möchte, kann statt dem Live-Duell die Zeiten auf der Hausrunde per App teilen. Oder Fotos und Videos der Gravity Rides oder Dirtjumps auf den Portalen hochladen.

Ist die Zeit reif für einen Web-Contest? Aufgezeichnete Rides auf einem Areal ohne Publikum, die dann global von der Community bewertet werden? Eventuell basteln da bereits einige Veranstalter an einem neuen Konzept für Online-Wettbewerbe. Im Windsurfen hat so etwas schon vor vielen Jahren stattgefunden... womit wer schon fast beim Thema wären:

Alternative Sportarten
Welche anderen Sportarten kann man ausüben? Nicht nur um körperlich fit zu bleiben (Radfahren & Laufen), sondern auch um Spaß und Action zu erleben?

Eine ganze Reihe von Sportarten scheiden momentan aus - vor allem dort, wo sich viele Menschen treffen: Wintersport, Hallensport und vieles mehr. Was bleibt sind Individualsportarten:

Stand Up Paddeln
Einfach zu lernen und mittlerweile auch als günstige und leicht zu transportierende Ausrüstung erhältlich. Aufblasbare Boards samt Paddel gibt es z.B. bei Amazon* ab 300 Euro. Stand-up Paddling bietet ein gutes Cardio-Training kombiniert mit Tour-Erlebnissen in der Natur. Möglich auf Seen und langsam fließenden Gewässern - mit entsprechender Schutzkleidung auch in der kalten Jahreszeit. Auch als Surfsportart in der Brandung möglich. Infos für Einsteiger unter: www.sup-basics.de

Skateboarden
Mit dem Shortboard im Skatepark oder dem Longboard über flachen Asphalt. Vorteil: sehr günstiges Sportgerät (Protektoren und Helm dürften bei den meisten Bikern schon vorhanden sein).

Windsurfen
Ein Board, ein Segel und ab auf den See. Cruisen bei wenig Wind, richtige Action ab starkem Wind. Im Gegensatz zum Kitesurfen auch ohne Kurs zu lernen, allerdings mit nicht ganz günstiger Ausrüstung und langer Lernkurve bis zum Erreichen eines hohen Levels. Infos für Einsteiger: www.windsurfen-lernen.de

Wellenreiten
Das setzt eine Reise an die Küste und die passenden Wellenbedingungen voraus. Mit den Corona-bedingten Reisebeschränkungen aktuellen nur an Nord- und Ostsee zu lernen. Hier findet ihr Infos zum Einstieg ins Wellenreiten.

Wingsurfen
Eine neue Spielart des Surfens, bei der ein in der Hand gehaltener Drachen (eine Art Deltaflügel) für den Vortrieb sorgt. Cruisen über den See auf großen SUP- und Windsurfboards, oder Hovern wie Marty McFly auf Foilboards. Mehr seht ihr in diesem Video.

Zurück zum Mountainbiken. Händler und Hersteller befürchten in dieser Saison Corona-bedingt eine negative wirtschaftliche Entwicklung. Geringere Produktionskapazitäten und Störungen in der Lieferkette könnte die Warenverfügbarkeit beeinflussen. Auch mit einer sinkenden Nachfrage wird gerechnet.

Deshalb könnte jetzt der richtige Zeitpunkt sein eure Bikes fit fürs Frühjahr zu machen, Ersatzteile zu bestellen und die aktuell angebotenen Rabatte wahrzunehmen. Das hält die Wirtschaft am Laufen und kommt allen Arbeitnehmern und Unternehmen in der Industrie zugute.

Eine Chance für das Mountainbiken?
Da Mountainbiken nahezu uneingeschränkt möglich bleibt, könnte die aktuelle Situation auch eine Chance sein, um neue Leute für den Mountainbike-Sport zu begeistern. Sprecht das im Freundes- oder Kollegenkreis an und stellt das Mountainbiken vor. Mit seinen Varianten von Ausdauertraining bis zum Actionsport ist Biken eine leicht zu startende Alternative fürs Fitnessstudio, Fußballtraining und alles sonstiges, was zur Zeit nicht möglich ist.

Je mehr Leute diesen Sport ausüben, desto mehr Optionen werden in der Zukunft entstehen. Neue Rundkurse in den Wäldern eurer Region, neue Pumptracks und Dirtjump-Anlagen, ein Ausbau der Bikepark-Angebote und erweiterte Trail-Netze in Bike-Regionen.

Was die nahe Zukunft bringt, werden wir erleben. Die Entwicklung der Pandemie ist für Laien schwer einzuschätzen, vertraut deshalb auf die Nachrichten aus offiziellen Quellen (z.B. Öffentlich-rechtlicher Rundfunk) und hinterfragt alles, was über Soziale Netzwerke verbreitet wird. Es gilt zusammenzurücken und die schwächeren Mitglieder der Gesellschaft zu schützen. Die momentan in China schon wieder abnehmenden Fallzahlen lassen hoffen.

15.03.2020 © FULLFACE  |  Text: Jürgen Schall  |  Fotos/Grafiken: Jürgen Schall